Hinter dieser Formel steckt die Frage, wie Manager oder auch einfache Mitarbeiter in Unternehmen ihr Wissen erlagen. Der US-Forscher Morgan McCall ging mit seinen Kollegen vom „Center for Creative Leadership“ dieser Frage nach und gemeinsam kamen Sie zu folgenden Ergebnis:
- zu 70% entsteht Wissen aus dem Job, um konkrete Aufgaben oder Probleme zu lösen
- zu 20% wird Wissen durch Kollegen oder Vorgesetzte vermittelt in Unterhaltungen oder durch gezieltes Fragen
- nur zu 10% wird Wissen in formellen Formen wie Seminaren oder Kursen vermittelt
Unterm Strich bedeutet dies, dass 90% des Lernens auf informeller Basis geschieht. Dabei sind die Hauptinformationsquellen der Mitarbeiter externe Foren, News Groups oder Blogs wie Schäfer IT-Consultant. Wirft man bei letztgenannten Blog einen Blick auf die Top 5 Beiträge wird die 70:20:10 Formel bestätigt.
- Platz 1: Serienbrief mit Word und Excel 2010 mit 12419 Zugriffen
- Platz 2: Gute Nachrichten – So säubern Sie Ihr Windows 7 Update Verzeichnis mit 9698 Zugriffen
- Platz 3: Windows 7 – Zugriff auf NAS einrichten mit 7712 Zugriffen
- Platz 4: In Outlook IMAP-Ordner einrichten mit 6763 Zugriffen
- Platz 5: JTL-Wawi Muster-Druckvorlagen mit 5841 Zugriffen
Stand 14.07.2014
Alle diese Artikel helfen bei direkten Computerproblemen bzw. geben Wissen an den Leser weiter.
Wie können Unternehmen direkt davon profitieren und Ihre Mitarbeiter dazu ermutigen die informelle Form des Lernens als Unternehmenskultur zu implementieren?
„Wissen ist das einzige Gut das sich vermehrt, wenn Sie es teilen!“
Weltbekannte Unternehmen wie Dell haben längst die 70:20:10 Formel zur betrieblichen Weiterbildung umgesetzt und werben damit auch aktiv auf Ihren Internetseiten. Das Zauberwort heißt Collaboration. Damit wird die Zusammenarbeit mehrerer Personen oder Gruppen von Personen bezeichnet. Im Zeitalter des Internets funktioniert dies natürlich nicht ohne den Einsatz der Entsprechenden Software-Tools. Die am häufigsten eingesetzten sogenannten Groupware Lösungen sind:
- Microsoft Exchange Server und SharePoint Server
- Zarafa Zarafa
- Open Exchange Appliance Edition
- IBM Lotus Notes
- Kerio Connect
- Zimbra Collaboration Suite
- Atmail E-Mail Server
- Novell Groupwise
- Oracle Beehive
Microsoft hat hier mit seinen beiden Produkten Exchange und SharePoint Server die Nase klar vorne. Im Zusammenspiel der beiden Produkte mit der Office Suite von Microsoft können Mitarbeiter nicht nur E-Mails versenden oder Besprechungen im Team planen. Ohne großen Aufwand sind schnell Unternehmenswiki’s oder Blog’s im Intranet des Unternehmens implementiert auf denen die Mitarbeiter ohne große Einarbeitung und Spezialwissen wertvolle Informationen und Wissen ihren Kollegen zur Verfügung stellen können. Somit wird das Wissen der Mitarbeiter dauerhaft gespeichert und kann bei Bedarf einfach und schnell abgerufen werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies für die Unternehmensführung und die IT-Verantwortlichen die bestehenden Intranet Lösungen ein Stück weit zu öffnen. Statt den ansonsten üblichen statischen Inhalten, sind dynamische und ständig im Wandel befindliche Inhalte gefragt.
Fazit
Das klassische Seminar oder Kurs zu einem bestimmten Thema oder die breitangelegte Mitarbeiterschulung beim Wechsel auf ein neues Betriebssystem wird es auch noch in der Zukunft geben. Von Nutzen sind Sie nur dann, wenn den Mitarbeitern in diesen Kursen neben dem Stoff auch der Weg zur Selbsthilfe vermittelt wird. Auf begleitenden Schulungsunterlagen sollte trotz Internets bei Seminaren und Kursen nicht verzichtet werden.
Das 70:20:10 Modell für die betriebliche Weiterbildung kann Unternehmen helfen, Kosten für die Weiterbildung der Mitarbeiter einzusparen und das Wissen der Mitarbeiter für die Gesamtheit des Unternehmens verfügbar zu machen. Dies geht aber nicht ohne den Einsatz entsprechender Groupware und Collaborationslösungen.