Hallo Welt!


Wie einfallslos der Titel doch ist, oder? „Hallo Welt!“. Jeder, der heute programmiert, wird sich an das Gefühlserlebnis erinnern, das er hatte, als er es zum ersten Mal geschafft hat dem Computer beizubringen auf dem Bildschirm zu schreiben „Hallo Welt!“. „Toll, Wahnsinn, ich kann programmieren! Schau mal!“. „Das war jetzt aber alles andere als einfach, das kappier ich nie.“ Da fliegt der Ballon über den Monitor, nachdem man ein C64er Programm in Simons Basic aus einem Heft abgetippt hat, ohne den Programmcode wirklich zu verstehen. Hat man sich irgendwo verschrieben, stieg das Aggressionspotenzial plötzlich ziemlich schnell und ziemlich hoch an. Tagelang hat man auf dem grau-braunen Brotkasten rumgehackt und über viele Seiten und Spalte zeilenweise Code aus einer Zeitschrift reingeklopft, und man konnte gegen seinen eigenen Computer mit seinem eigenen Programm im Schach verlieren. Doch sagen wir hier einmal lieber „Tschüss Vergangenheit!“.  30 Jahre später sieht die Welt ein bischen anders aus.

Da kann es schon mal passieren, dass man als promovierter Informatiker in einem großen Konzern zwischen hochgradigen Devisionmanager sitzt und stundenlange Meetings über sich ergehen lassen muss, deren Top Topic die Farbgestaltung und Größe eines Buttons ist, dessen Funktion weder mit den Wünschen der Anwender zu tun hat, noch gar ausformuliert ist, wobei sich doch alle im Vormeeting zu diesem Meeting einig waren. Zwischen Anwender  und Programmierer werden Abteilungen, ja ganze Plattformen zur Kommunikation zwischengeschalten. Am Ende ist weder der Anwender, noch der Programmierer noch das menschliche Medium dazwischen zufrieden. Der Frust wächst bei Stress-Tests. Der Kunde beschwert sich seit Monaten über die schlechte Performance und, dass alles mit dem alten Programm doch besser gegangen ist. Nach jedem Update laufen die Hotlines heiss, und die Tickets, deren Priorität jemand vergibt, der keine Ahnung vom Anwender oder Kunden hat, stürmen die Kommunikationsplattformen. Der Stress-Test fällt nach Monaten genau so schlecht aus obwohl sich doch statt einem Zahnrad jetzt etwas anderes am Bildschirm bewegt. Sollte es doch ein Kommunikationsproblem sein zwischen Anwender und Programmierer? Könnte man wohl die Kommunikation verbessern, wenn man im Teamevent Flöße baut oder hochmotiviert im Hochseilgarten schwebt? „Hallo Programmierer?!“ Auf der anderen Seite haben es selbständige Programmierer schwer, sich auf dem Markt durchzusetzen und können preislich mit der Konkurrenz nicht mithalten. Google bringt nach bestimmten Suchkriterien auf den ersten Plätzen –  Zitat Google-Ergebnis: „Erschwingliche Experte Programmier aus Indien (€15 pro Stunde)“.  Und manch ein Informatiker denkt,  nach dem er 8 Stunden sein SQL-Statement so optimiert hat, dass die Abfrage jetzt formschöner, nur zwei Zeilen lang ist und 0.2 Sekunden schneller selektiert: „Wäre ich doch Bäcker oder Waldarbeiter geworden.“

Wie dem auch sei: Wir programmieren freiwillig, oder?

„Hallo Welt!“, wer grüsst hier wen? Ich begrüsse auf alle Fälle Euch und freue mich auf Eure vielzähligen Artikel und Kommentare zum Thema „Lebensraum Programmierung“!

Herzliche Grüße,

Andreas Fastner

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