Virenschutz wird oft vernachlässigt

Durch Internetkriminalität entstehen jedes Jahr Schäden in zweistelliger Millionenhöhe, Tendenz steigend. Die Dunkelziffer dürfte dabei wesentlich höher liegen, viele Betroffene merken nicht einmal, dass sie Ziel eines Hackerangriffs geworden sind. Trotzdem bewegen sich noch immer viel zu viele Internetnutzer ohne entsprechenden Virenschutz im Netz. Die Kosten dürften hier weniger eine Rolle spielen, denn geeignete Programme gibt es sogar kostenlos. Was für Bedrohungen lauern beim Surfen und wie kann man sich effektiv vor ihnen schützen?

Virus ist nicht gleich Virus

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird meist von Viren gesprochen, dabei handelt es sich aber eigentlich um eine spezielle Form von Malware. Als Malware werden alle Programme bezeichnet, die dem Computer bzw. dem Computernutzer schaden können. 

  • Virus

Ein klassischer Computer-Virus verändert harmlose Dateien so, dass sie beim Ausführen vom Programmcode des Virus befallen werden. Ohne dass der Nutzer dabei tätig wird, kann der Virus also nicht viel ausrichten. Doch wenn der Virus nicht vom System erkannt wird und der Nutzer das entsprechende Programm öffnet, wird der Virus aktiv und ist auch in der Lage andere Programme zu befallen. Weiterhin kann der Virus Daten auf dem Rechner verändern oder löschen.

  • Wurm

Ein sogenannter Wurm macht sich Sicherheitslücken oder Wechseldatenträger zunutze um in ein System zu gelangen, benötigt also nicht die aktive Mithilfe des Nutzers. Unbemerkt schleust er sich so im System ein und verbreitet sich von alleine im Netzwerk weiter. Dateien verändern oder löschen kann ein Wurm nicht, sein einziger Zweck ist sich zu verbreiten und immer mehr Systeme zu befallen. Im Laufe der Zeit kann es dazu führen, dass das System langsamer wird, da zunehmend Speicherplatz von dem Wurm okkupiert wird. Zudem wird die Netzwerkbandbreite eingeschränkt.

  • Spyware

Als Spyware werden Programme bezeichnet, die Informationen über den Computer, den Nutzer oder dessen Surfgewohnheiten zu sammeln. Dabei werden beispielsweise unbemerkt alle Aktivitäten aufgezeichnet und weitergeleitet. Mit Spyware ist es auch möglich weitere schadhafte Programme auf den befallenen Rechner zu laden. So können etwa Passwörter, Kreditkartennummern oder ähnliche sensible Daten in die Hände von Unbefugten gelangen.

  • Trojaner

Ein Trojaner sieht auf den ersten Blick aus wie eine echte Anwendung. Öffnet man eine solche Anwendung öffnet der Trojaner eine Art Hintertür des Systems und erlaubt Hackern so auf das System zuzugreifen, Daten oder Informationen zu stehlen oder anderen destruktiven Schaden anzurichten. Auch kann ein Trojaner Würmer, Viren oder Spyware in ein System einschleusen. Verschlüsselungstrojaner sind zudem in der Lage bestimmte Dateien auf dem System zu verschlüsseln, sodass der Nutzer nicht mehr auf diese zugreifen können.

  • Keylogger

Keylogger haben nur eine Aufgabe: die Tastatureingaben des Nutzers aufzeichnen. So gelangen Passwörter, Pin-Nummern, Konto- und Kreditkartennummern oder privater E-Mail-Verkehr ohne Umwege auf den Bildschirm eines Fremden.

Darüber hinaus existiert eine weitere Anzahl an Arten und Unterarten von Malware. Um sich bestmöglich zu schützen, sollte man einen Virenschutz verwenden, der Würmer, Viren, Trojaner und Co. zuverlässig erkennt und diesen bei Bedarf sofort löscht. Unter folgendem Link etwa gibt es Antivirus gratis für Windows. Darüber hinaus sollte man sein System regelmäßig updaten und keine Programme öffnen, die man nicht kennt. Bei Downloads wie auch bei E-Mail-Anhängen gilt: nicht öffnen, wenn diese nicht von einer seriösen Webseite bzw. eines seriösen Absenders stammen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Andreas

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